In was ich miserabel bin. (Und das wahrscheinlich Einzige, was ich wirklich kann)

Ich kann Exel nicht.

Steuererklärungen sind für mich nah an Mandarin - mit beidem  würde ich nie freiwillig anfangen.

Wenn Menschen mir Inhalte vorgeben, die ich präsentieren soll, sehe ich aus, wie eine grottenschlechte, amerikanische Laiendarstellerin, die toxische Zahnpasta an den Mann bringen soll.

Meine Kalender synchronisieren sich nie, so dass immer irgendetwas in Vergessenheit zu geraten droht.

Ich bin so schlecht darin, meine Daten zu sichern, dass neulich gegen 05:00 morgens, als mir nach einer fahrigen Bewegung, mein erster Kaffee über die Laptop-Tastatur floss und mein alter Mac nur noch aaaaaaa und qqqqqq schrieb und sonst nichts mehr, um ein Haar mein fast fertiges Buch für immer verloren gewesen wäre. Externe Festplatte? What?

Wenn mein Sohn perfide in seinem Bett lauert, bis ich vermeintlich eingeschlafen bin, um nochmal aufzustehen und heimlich Fortnite zu spielen – ich ihn dann dabei erwische und ihn mit lebenslangem Entzug von Handy, Xbox, Basketball und allem was ihm sonst noch wichtig ist bestrafe... Hält das ganz genau bis zum Aufwachen. Und dann kommt die interne Milde zurück.

Ich komme fast nie einen Tag ohne Zucker aus. Und wenn nur unter seelischen Schmerzen.

Meine frischlackierten Fußnägel bleiben gerne, noch nicht ganz ausgehärtet, in Socken oder an Bettdecken kleben – was weder die Socken, noch die Bettdecken und schon gar nicht die Fußnägel  wirklich hübscher macht.

Ich kann nicht gut mit Kritik umgehen.

Und mich noch weniger gut führen lassen: weder auf dem Tanzparkett, noch im Job, noch sonstwo. 

Ich bin nicht mal ansatzweise perfekt, ich denke, so viel ist wohl klar geworden. Und wenn ich ganz ehrlich wäre, wäre diese Liste des Unvermögens noch ewig weit fortzusetzen gewesen.

Jetzt kommen ja aber immer mehr Menschen zu mir ins Coaching, die sich an sich selbst abarbeiten. Die sich optimieren wollen. Bis ihre Listen des Unvermögens nur noch aus zu vernachlässigenden Petitessen bestehen. Und manchmal frage ich mich ganz heimlich: wenn sie wüssten, wie wenig optimal ich bin - hätten sie dann eigentlich Zutrauen in mich und meine Fähigkeiten, ihnen zu helfen?

Ja. Ganz klar. Sagte ein langjähriger, wunderbarer Klient von mir, der mich in dieser Woche, bevor mich die erste Influenza-Welle umnietete, in meinem neuen Coaching-Raum beehrte. Er sagte (und wir duzen uns schon immer): Petra, Du kannst Menschen öffnen. So tief und so eindeutig und so zielgerichtet. Deshalb kommst Du an sie heran. Deshalb bringst Du sie an ihr Ziel. Das ist Deine große Gabe. Deshalb kommen so viele Menschen zu Dir und deshalb bist Du eine so große Unterstützung für sie.

Da saß ich dann und knüllte innerlich meine große Unvermögens-Liste zusammen. Und lächelte ihn berührt an.

Pah: Exel. Pfff: Konsequenz. Ich kann Menschen öffnen. Mit ihnen an ihre Ziele glauben und diesen Zielen Gestalt geben. Sie führen und begleiten. Das stimmte. Und das freute mich so sehr.

Und die ganze, große Petra-Neftel-Bug-Liste? An einem Teil arbeite ich, dem nämlich, der mir selbst im Wege steht.

Und den Rest: vergebe ich mir. Schmunzelnd. Und freue mich auf zuckrige Weihnachtstage und viele Menschen, die ich in meiner neuen Coaching-WG weiterbringen darf. Herzlich

Ihre/ Eure
Petra Neftel


Möchten Sie mehr Geschichten aus meiner Welt? Bekommen Sie hier! Möchten Sie an sich und Ihrer erfolgreichen Wirkung arbeiten? Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

#buglist, #kannichnicht, #exelnervt, #coachingwg, #dankemax, #lovemyclients


Copyright 2020 by Petra Neftel.