Bitte nicht verbiegen!
Es ist verrückt, wie sehr wir alle mit unserer Wirkung hadern. Und kämpfen. Und wie viel Verunsicherung da durchblickt. Das ist mir in dieser Woche, in meinen Coachings, wieder glasklar geworden.
Wir denken, wir müssten unterschiedliche Rollen bedienen: privat, professionell, Führungskraft, als Akquise- oder Pitch-Vorderster, Kollege, Freund, Experte. Wir suchen unbewusst nach der passenden Tonalität für die jeweilige Rolle. Wir sprechen als Pitchender besonders energetisch, als Führungskraft wird die Sprache sachlicher und kühler, dem Chef gegenüber etwas devoter und zurückhaltender, wenn wir unsere Expertise unterstreichen wollen, werden wir ungeheuerlich schwer zu verstehen, wenn wir unsere Professionalität hervorheben wollen, verfallen wir in eine Art Schriftdeutsch (aus den vorvorletzten Dekaden). Das sind natürlich nur Beispiele. Aber ich sehe das, immer wieder.
Ich hatte in dieser Woche ein Team von jungen, großartigen, schlauen, erfolgreichen Agenturmenschen bei mir. Die auf einmal anfangen, sich zu verbiegen und zu versteifen, wenn sie einen Pitch gewinnen, oder eine Idee präsentieren wollen. Die ihre Eigenarten verstecken - wo gerade Agenturen ja vor allem von den Individuen leben, mit denen der Auftraggeber später zusammenarbeitet. Und die in ihrer Wortwahl Distanz aufbauen, weil sie meinen förmlicher werden zu müssen – wo eigentlich Nähe das Verkaufsargument ist.
Wir haben gemeinsam viel vor der Kamera gearbeitet. Und diesem kleinen Team sind ganz viele Lichter aufgegangen, als sie sich da so sahen. So versucht der Rolle zu genügen und sich anzupassen – in Sprache und Auftreten.
Wir hatten zum Glück ein paar Sitzungen miteinander und die Sprünge waren riesig. Raus aus der Steifheit, raus aus den Mustern. Und dann, nach dem Förmlichen auch nicht ins Gegenteil verfallen. Denn: auch die Hippster unter den Präsentierenden tun sich auch keinen Gefallen.
Die, die jede Form verlieren, weil sie meinen, das würde die Innovation ihrer Gedanken am buntesten unterstreichen. Die, die in ihren Präsentationen herumbellen und kalauern und dabei kaum noch Inhalt transportieren.
Das ist am Ende ja beides genau das Gleiche. Wenn wir uns davon leiten lassen, dass wir meinen, mit einer bestimmten Form des Auftretens einer bestimmten Rolle zu genügen, haben wir eigentlich schon verloren. Uns nämlich. Und unsere Zuhörer gleich mit.
Und damit meine ich nicht, dass wir jedem Menschen in jedem Rahmen uns selbst überstülpen müssen. Diese Form von Authentizitätsgequatsche ist nicht mehr das, was wir brauchen.
Wir müssen persönlich sein, in unserem Auftreten. Verbindung aufbauen, Beziehung. Nähe schaffen zu unserem Inhalt. Und Nähe schaffen zu dem, den wir erreichen wollen. Was ist mein Anker? Was ist das, was Dich daran bewegt?
Für diese Form von Beziehungsaufbau sollten wir kämpfen, uns mühen, jede Extrameile gehen. Diese Nähe, diese Anker, die sollten einfließen. Über die sollten wir nachdenken, nicht darüber, welche Rolle wir gerade spielen. Wir sind eh immer die, die wir sind. Zeigen wir sie doch. In ihrer aller besten Form! Denn dann – das verspreche ich – sind wir nachhaltig erfolgreich! Ich freue mich auf Ihre und Eure Erfahrungen damit! Schreibt mir!
Ihre/ Eure
Petra
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